Tabaksteuererhöhung Liquidsteuer 2024

Ab dem 1. Januar 2024 erleben Verbraucher in Deutschland eine bedeutende Steuererhöhung für e-Liquids und alle Flüssigkeiten, die mit dem Dampfen in Verbindung stehen: die Liquidsteuer steigt von 0,16 € pro Milliliter auf 0,20 € pro Milliliter, zusätzlich belastet durch die Mehrwertsteuer (d.h. inkl. 19 % MwSt. wurden Liquids 2023 um 0,19 €/ml teurer, 2024 nun um 0,24 €/ml) . Diese Anpassung geschieht im Rahmen einer umfassenden EU-Strategie, die darauf abzielt, den Konsum von Tabak und ähnlichen Produkten zu mindern. Indem sie den Preis für e-Liquids erhöht, beabsichtigt die Bundesregierung, die Anreize für das Rauchen und den Gebrauch von Rauchalternativen zu reduzieren.

Liquidsteuerrechner

Preis (€):Inhalt (ml):
Mehrwertsteuer:Liquidsteuer:
Preis ohne Steuern:Steueranteil:

Kritik und unbeabsichtigte Folgen

Allerdings stoßen diese Maßnahmen auf Kritik. Experten und Betroffene warnen, dass die Erhöhung die Raucher nicht unbedingt zum Aufhören bewegt. Stattdessen könnte sie sie von milderen Alternativen wie dem Dampfen abhalten. Besonders paradox ist, dass die Steuer alle mit dem Dampfen in zusammenhang zu bringenden Flüssigkeiten betrifft, einschließlich nikotinfreier Varianten und sogar Basiskomponenten wie Glycerin, Propylenglykol oder Wasser, welche allesamt nicht von der Steuer betroffen sind, wenn diese nicht für e-Liquids eingesetzt werden. Diese allumfassende Besteuerung lässt wenig Raum für eine differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Gesundheitsrisiken.

Suche nach einer gerechteren Liquidsteuer

Ein möglicher Ansatz, um die Tabaksteuerpolitik zu verbessern, wäre eine gestaffelte Besteuerung basierend auf dem Nikotingehalt der e-Liquids. Dies würde bedeuten, dass Produkte mit höherem Nikotingehalt stärker besteuert werden als solche mit niedrigem oder keinem Nikotingehalt. Eine solche Differenzierung könnte Raucher ermutigen, zu Produkten mit niedrigerem Schadenspotenzial zu wechseln, und letztendlich einen Rauchstopp anstreben. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, Basiskomponenten wie Wasser oder VG/PG, die keine direkten gesundheitlichen Risiken darstellen, von der Tabaksteuer auszunehmen. Dies würde verhindern, dass nikotinfreie Alternativen unnötig teuer werden und so den Umstieg von nikotinhaltigen Produkten hemmen.

Ein weiterer Schritt könnte sein, klar zwischen nikotinhaltigen und nikotinfreien e-Liquids zu unterscheiden und entsprechend zu besteuern. Nikotinfreie Optionen könnten niedriger oder gar nicht besteuert werden, um Rauchern einen Anreiz zu bieten, zumindest auf weniger suchterzeugende Alternativen umzusteigen. Solche differenzierten Steuersätze würden die öffentliche Gesundheitsagenda unterstützen, indem sie den Fokus auf die Reduzierung des Nikotinkonsums legen, anstatt alle Dampfprodukte gleich zu behandeln. Durch diese differenzierte und gerechte Steuerstruktur könnte ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Fiskalpolitik und öffentlicher Gesundheit erreicht werden, das die Bürger ermutigt, gesündere Entscheidungen zu treffen, ohne unverhältnismäßige finanzielle Lasten zu erzeugen.